Workaholics – Burnout muss nicht sein

Workaholics – Burnout vermeiden und die Nerven schonen

Im Jahre 2019 erlitten ca. 185.000 Menschen einen Burnout, wobei jeder Betroffene durchschnittlich 23 Krankheitstage nehmen musste. Insgesamt ergaben sich binnen eines Jahres 4,3 Millionen Krankheitstage durch den Burnout in Deutschland. Diese Statistik bezieht sich lediglich auf die gesetzlich Krankenversicherten – die Dunkelziffer der Betroffenen dürfte weitaus höher liegen. 

Im heutigen Artikel befassen wir uns mit dem Krankheitsbild und speziell mit der Frage, ob und wie sich Burnout vermeiden lassen kann. 

Kann man einem Burnout vorbeugen?

Binnen weniger Jahrzehnte hat sich der Burnout zu einer der häufigsten Volkskrankheiten entwickelt und es ist kein Ende in Sicht. Unser Alltag dreht sich um Multitasking, Optimierung von Leistungen und immer höhere Anforderungen an den Einzelnen. Haben Sie sich jemals gefragt, warum die Menschen früher keine Burnouts hatten, obwohl oftmals täglich mit harter körperlicher Arbeit konfrontiert waren? 

So war es früher:

Theoretisch hat sich unser Alltag verbessert. Maschinen übernehmen einen großen Teil der Routineaufgaben und wir können uns auf interessante und herausfordernde Tätigkeiten freuen. Wir müssen nicht mehr um vier Uhr morgens aufstehen, um unsere Kühe zu melken, auf die Weide zu führen und regelmäßig Ställe auszumisten, nur um Milch zu bekommen. Wir können einfach in den Supermarkt fahren und uns die Milch kaufen, ganz ohne zusätzliche Arbeit. Warum also sind wir so gestresst?

Weil wir uns permanent überlasten, auf Multitasking und Optimierung schwören. Früher hatte jeder seine Aufgabe und jede Aufgabe hatte ihre Zeit. Wenn am Freitag Wäsche gewaschen wurde, dann wurde ausschließlich Wäsche gewaschen. Und wenn die Heuernte anstand, dann war ebenfalls der ganze Tag (mindestens) verplant. Die Tage waren voll von harter Arbeit, aber dennoch strukturiert.

So ist es heute:

Heutzutage haben wir unsere Arbeit, müssen nebenher Kochen, Waschen, Einkaufen, uns um die Kinder kümmern, um den Partner, um die Freunde, den Hund. Zusätzlich müssen wir permanent erreichbar sein – immerhin könnte ja irgendetwas passieren. Wir sind dauerhaft im Bereitschaftsmodus, immer auf dem Sprung und wundern uns darüber, warum wir einen Burnout bekommen. Weil wir alles überoptimiert haben. Im Rahmen dieser routinemäßigen, langweiligen Aufgaben hatten die Menschen Zeit, nachzudenken und zu verarbeiten. Oder sie konnten einfach den Kopf ausschalten und sich mental ausruhen. Dieses Meditative haben wir uns selbst genommen, indem wir Prozesse optimiert haben und nun immer mehr kleine Aufgaben mit viel Verantwortung übernehmen. Und am besten möglichst viele gleichzeitig. 

Burnout: Symptome richtig erkennen

Wir bekommen einen Burnout, weil wir uns übernehmen, uns permanent stressen und uns selbst keine Zeit zum Durchatmen geben. Meist bemerken wir die Krankheit, wenn es bereits zu spät ist. Allerdings gibt es typische Symptome, die einen Burnout ankündigen:

  • Dauerhafte Erschöpfung
  • Abstumpfung auf der Arbeit und im Privatleben
  • Geringere Leistungsfähigkeit

Ein Burnout ist in der Regel die Folge einer Überlastung aufgrund von permanentem Leistungsdruck, Zeitdruck, anhaltenden Konflikten oder Ähnlichem. Dabei muss die Ursache nicht zwangsläufig im Berufsalltag liegen. Wer privat immer wieder unter Druck steht, kann genauso einen Burnout erleben. Dabei ist es irrelevant, ob der Druck durch die Eltern erfolgt, die ihr Kind maßlos überfordern, den Partner, der permanent Ansprüche stellt und Konfliktsituationen provoziert oder durch den eigenen Hang zum Perfektionismus. 

Eines Tages kann all dies in emotionale und berufliche Abstumpfung, dauerhafte Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit münden. All dies sind Symptome, die einen Burnout ankündigen.

Ohne Stress keinen Burnout

Wie also können Sie einen Burnout vermeiden?

  1. Gönnen Sie sich Pausen.
  2. Vermeiden Sie (wiederkehrende) Konfliktsituationen. 
  3. Setzen Sie sich nicht unter Druck.
  4. Lassen Sie sich nicht durch andere unter Druck setzen.
  5. Finden Sie einen Ausgleich (beispielsweise Sport) zum Alltag.

Tipp: Auch Ruhepausen, in denen Sie meditieren oder einfach kurz die Gedanken schweifen lassen, können sehr nützlich sein. 

Fazit: Burnout Erkennen und Vermeiden

Ein Burnout lässt sich prognostizieren, wenn die betroffene Person unter dauerhaftem Druck steht. Die ersten Symptome werden Leistungsminderung, Abgestumpftheit und permanente Erschöpfung sein, wobei auch weitere Symptome, wie beispielsweise Frustration, Wut oder Unzufriedenheit hinzukommen können. Einen Burnout vermeiden können Sie dadurch, dass Sie Ihren Alltag strukturieren, sich Pausen gönnen und sich selbst möglichstnicht unter Druck setzen bzw. setzen lassen. Sollten Sie sich bereits ausgelaugt und zu müde für Veränderungen fühlen, raten wir, einen Facharzt aufzusuchen und sich professionell helfen zu lassen. Burnout ist gut behandelbar.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

Literaturangaben
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/239872/umfrage/arbeitsunfaehigkeitsfaelle-aufgrund-von-burn-out-erkrankungen/#:~:text=Hochgerechnet%20auf%20alle%20gesetzlich%20krankenversicherten,kulminierten%204%2C3%20Millionen%20Krankheitstagen. https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/psychologie/burnout-so-merken-sie-ob-sie-betroffen-sind/