Wurden Sie schon einmal wegen Ihrer Gewichtsprobleme belächelt? Immerhin kann Untergewicht in einer Welt mit immer mehr Übergewichtigen doch nur ein Segen sein. Nicht zunehmen, immer schlank sein – das, wovon viele träumen ist für viele Betroffene eine Qual. Man fühlt sich mit seinen Problemen alleingelassen, nicht ernst genommen. Doch Untergewicht ist kein Fluch. Ebenso wie Übergewicht ist Untergewicht ein körperlicher Zustand, der seine Gründe hat. Heute schauen wir uns insbesondere die körperliche Veränderung mit fortschreitendem Alter an und reden darüber, ob und wie man sich mit Untergewicht wohlfühlen kann.
Gewichtszunahme: Gestörte Selbstwahrnehmung oder reales Problem?
Mit zunehmenden Alter macht unser Körper eine Reihe von Veränderungen durch. Dazu gehört
beispielsweise ein hormoneller Umschwung. Gerade mit dem Eintritt der Wechseljahre kann dies zu einem Problem werden, denn hier stellen die Eierstöcke die Produktion von Eizellen ein. Aus diesem Grund kann eine Frau nach Ablauf der Wechseljahre in der Regel nicht mehr schwanger werden. Die Regel bleibt übrigens auch aus und es gibt durchaus positive Aspekte am Älterwerden. Kommen wir zurück zu den Hormonen. Einen großen Teil des Östrogens stellen unsere Eierstöcke her, die nach und nach die Arbeit einstellen. Das weibliche Hormon hat einen Einfluss auf unseren Wasserhaushalt, unsere Haut, unser Bindegewebe, unsere Fettverteilung und vieles mehr. Aufgrund dieser hormonellen Imbalance kann es zu einer ungewollten Gewichtsabnahme kommen. Besonders in ausgeprägten Fällen ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen und dem Problem auf den Grund zu gehen.
Bilde ich mir alles ein oder bin ich untergewichtig?
Bevor Sie sich in ärztliche Behandlung begeben oder krampfhaft versuchen, Gewicht zuzulegen, sollten Sie sich davon überzeugen, dass das Untergewicht wirklich ein körperliches Problem darstellt. Sollte es Ihnen aus anderen Gründen schlecht gehen, ist nicht der Hausarzt, sondern ein Psychologe wahrscheinlich der passende Ansprechpartner.
Nehmen Sie sich also Zeit und überlegen Sie sich ganz in Ruhe, wie Sie darauf kommen, dass Sie an Untergewicht leiden:
- Haben Sie wirklich über die letzten Monate / Jahre stark an Gewicht verloren?
- Passt Ihre alte Kleidung nicht mehr?
- Ist Ihr BMI stets an der unteren Grenze oder sinkt sogar?
Oder plagen Sie eher folgende Gedanken:
- Ihre Freunde / Verwandten sagen, Sie seien viel zu dünn.
- Im Fernsehen und in anderen Medien sehen die Frauen viel kurviger aus.
- Sie haben zwar nicht abgenommen, aber die körperlichen Veränderungen stören.
Treffen die ersten drei Punkte zu, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Wie hoch Ihr BMI ist,
können Sie übrigens ganz einfach mit der folgenden Formel oder in der unten stehenden Tabelle herausfinden:
Gewicht : Größe² = BMI also beispielsweise 80 kg : 1,80 m² = 24,69
Legende:
Sollten eher die letzten drei Aussagen zutreffen, scheint zumindest auf den ersten Blick keine
körperliche Veränderung das Problem zu sein. Ihre Umwelt und Sie selbst haben einfach andere Vorstellungen von Schönheit und das lässt sich oft mit wenigen Therapiestunden klären. Sie können Ihren Hausarzt auch auf eine Überweisung zum Psychologen ansprechen – vielleicht kann Ihnen dieser eher helfen.
Drei einfache Möglichkeiten zur Gewichtszunahme
Sollten Sie wirklich zu wenig wiegen, könnten Sie zumindest für den Anfang versuchen, Ihr Leben und Ihren Alltag gesünder und ausgeglichener zu gestalten. Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengestellt, die Ihnen zu Ihrem Wohlfühlgewicht verhelfen könnten. Versuchen Sie es einfach mal!
- Ernähren Sie sich gesund!
Regelmäßige Mahlzeiten, eine gute Kalorienbilanz, gesunde Mengen und genügend Abwechslung. Das sind Grundkriterien, die Ihre Mahlzeiten erfüllen sollten. - Bewegen Sie sich!
Bewegung bedeutet nicht zwangsweise eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Gehen Sie eine Runde spazieren, laufen oder schreiben Sie sich in einen Pilateskurs ein. - Gönnen Sie sich genügend Schlaf!
Ein erwachsener Mensch braucht täglich etwa 7-8 Stunden (ununterbrochenen) Schlaf. In dieser Zeit kann das Gehirn Eindrücke und Erfahrungen verarbeiten und der Körper sich ausruhen.
Tipp: Sollte ein geregelter, gesunder Alltag sich nicht positiv auf Ihr Wohlbefinden und Ihre
körperliche oder psychische Verfassung auswirken, lassen Sie sich in jedem Fall ärztlich beraten.
Fazit: Wohlfühlen mit Untergewicht im Alter ist möglich Es ist auf jeden Fall möglich, sich im Alter mit Untergewicht wohlzufühlen und gesund zu sein.
Wichtig ist, dass Sie psychisch wie körperlich gesund sind. Ist Ihr Gewicht niedrig, aber Ihr
Gesundheitszustand prächtig, wird Ihr Arzt Entwarnung geben und Sie können Ihr Leben
unbeschwert genießen. Und was die aktuellen Schönheitsideale angeht, sollten diese wenig bis gar keinen Einfluss auf Ihre Einstellung haben. Ideale unterscheiden sich je nach Zeit, Land und sogar Branche und stellen kein Kriterium dar. Individualität macht hingegen immer schön!
Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!
Literaturangabenhttps://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75735/Untergewicht-wahrscheinlich-kein-Ausloeser-fuer-Demenz
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