Ein Schleimbeutel kann einen chronischen Verlauf nehmen.

Wie entstehen Schleimbeutelentzündungen?

Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann überall am Körper durch Überlastung und Druck entstehen. Wir erklären Ihnen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und was jeder selber tun kann. Im folgenden Beitrag antworten wir auf diese Fragen und vieles mehr zum Thema Bursitis.

Was ist ein Schleimbeutel?

Ein Schleimbeutel (Bursa) ist ein geschlossener Hohlraum mit einer Innenhaut ausgekleidet und mit  gallertartiger Flüssigkeit gefüllt. Es gibt tief liegende und dicht unter der Haut liegende Schleimbeutel (Bursen). Die oberflächlichen Schleimbeutel sind am meisten betroffen. Sie befinden sich überall am Körper, wo Druck auf Bindegewebe mit Reibung über Knochenvorsprüngen ausgeübt wird. Die Schleimbeutel verhindern die Reibung zwischen Knochen, Muskeln, Bänder und Sehnen.

Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung?

Die häufigste Ursache ist eine dauerhaft mechanische Überlastung, die auch durch Verletzungen entstehen kann. Noch schlimmer ist, wenn sich nach einer offenen Wunde eine bakterielle Entzündung entwickelt. Das darf nicht unterschätzt werden, denn eine Infektion kann sich im gesamten Körper ausbreiten.

Wie erkenne ich eine Schleimbeutelentzündung?

Eine Schleimbeutelentzündung ist sehr schmerzhaft. Im entzündlichen Bereich befindet sich eine Schwellung mit einem wärmenden Gefühl und eine Rötung. Obwohl der Arzt eine Schleimbeutelentzündung diagnostiziert hat, kann die Labor-Untersuchungen und das Röntgenbild unauffällig sein.

Die Schmerzenempfindungen sind unterschiedlich und entstehen auf Druck oder beim Bewegen, wenn der Schleimbeutel belastet wird. Manchmal werden tief sitzende, dumpfe Schmerzen empfunden oder ein brennendes Gefühl. Mitunter auch, als wenn Ameisen über die Haut laufen. Dieses Empfinden entsteht meistens direkt auf dem Hüftknochen, an der Außenseite vom Oberschenkel und wird oftmals mit Hüftproblemen oder Arthrose verwechselt.

Welche Schleimbeutel sind am häufigsten betroffen?

  • Hüftknochen

Der größte Schleimbeutel befindet sich auf dem Hüftknochen und bereitet Schmerzen, wenn Sie auf der betroffenen Seite liegen oder durch den Druck eng anliegender Kleidung.

  • Fersenbein und Achillessehne

Eine Schleimbeutelentzündung im Bereich zwischen Fersenbein und Achillessehne ist besonders schmerzhaft. Denn beim Gehen wird beim Anheben des Fußes Druck auf den Schleimbeutel ausgeübt.

  • Kniegelenk 

Das Kniegelenk ist häufig betroffen. Im vorderen Bereich der Kniescheibe (Patella) befinden sich mehrere Schleimbeutel, um den mechanischen Druck abzufangen. Bei Arbeiten mit hoher Belastung auf die Kniescheibe können sich mehrere Schleimbeutelentzündungen entwickeln.

In der Kniekehle entsteht durch eine chronische Reizung eine Baker-Zyste. Sie bereitet latent keine Schmerzen. Sie kann sich jedoch füllen, anschwellen und platzen. Eine Punktion hat keinen Sinn, sie füllt sich erneut. Ein Kissen unter der Kniekehle ist beim Liegen entlastend und reduziert den Schmerz.

Aber Vorsicht! Wird das Bein nicht zwischendurch gut gestreckt oder gedehnt, resultiert daraus schleichend eine Kontraktur (Gelenksteife). Durch das ständige leicht angewinkelte Gelenk verkürzen sich die Muskeln, Sehnen und Bänder.

  • Ellbogen

Der Schleimbeutel am Ellbogen kann stark anschwellen. Schmerzen treten nur auf, wenn der gefüllte Schleimbeutel Druck ausgesetzt ist.

  • Schulter

Der wichtigste Schleimbeutel befindet sich unter einem Knochen des Schulterdachs (Akromion). Bei Menschen, die viel über Kopf arbeiten, ist der Schleimbeutel (Bursa subacromialis) am meisten betroffen. Denn beim Arbeiten über den Kopf stößt der Oberarmknochen gegen den Schulterknochen, was der Schleimbeutel abfedert.

Wie wird eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) behandelt?

Grundsätzlich ist eine Schleimbeutelentzündung immer ärztlich abzuklären, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Wussten Sie, dass eine Bursitis einen chronischen Verlauf nehmen kann?

Eine Bursitis durch Überlastung ist schnell behoben, solange sie sich noch in der akuten Phase befindet. Häufig verordnet der Arzt Kortisonspritzen. Auf diese Weise kann das Gelenk schnell abschwellen und eine Schmerzfreiheit erreicht werden.

Mit ärztlicher Rücksprachen helfen:

  • Kühlende Umschläge aus Ritterspitz
  • Einreibung mit Pferdesalbe
  • Medikamente mit entzündungshemmender Wirkung
  • Entzündungshemmende Salben 
  • Wird das Gelenk nicht geschont, kann sich der Schleimbeutel nicht regenerieren und trocknet ein. So entsteht ein chronischer Verlauf mit einer Behandlungsdauer von mehreren Monaten.

Kann ich bei einer Schleimbeutelentzündung arbeiten?

In der akuten Phase ist absolute Schonung notwendig und auch Hausarbeiten sind nicht zu empfehlen. Oft ist die Ursache eine ungünstige Haltung am Arbeitsplatz oder einseitige und falsche Belastung. Auch Menschen mit sehr viel Kraft bekommen durch falsches Heben oder Tragen eine Bursitis. Durch die Schmerzen entwickelt sich eine Schonhaltung, wodurch wiederum Muskeldysbalancen entstehen, die weitere Probleme und Schmerzen hervorrufen.

Das können Sie tun?

Nach der akuten Phase sind Physiotherapeuten die richtigen Ansprechpartner. Sie beheben die entstandenen und schmerzhaften Muskeldysbalancen und erarbeiten mit Ihnen das richtige Alltagsverhalten am Arbeitsplatz. Nur eine individuelle Behandlung und Beratung schütz vor einer weiteren Bursitis.

Fazit: Unterschätzen Sie nicht die Symptome und Schmerzen einer Schleimbeutelentzündung. Konsultieren Sie bei den ersten Anzeichen einen Arzt. Nur so wird Ihnen schnell in der akuten Phase geholfen und verhindern einen chronischen Verlauf.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

Literaturangaben
https://flexikon.doccheck.com/de/Spezial:Suche?q=schleimbeutelentzündung
https://ichgcp.net/de/clinical-trials-registry/research/list?cond=Bursitis