Nur mit der richtigen Atmung sind werden die Organe mit Sauerstoff versorgt

Was hat die Atmung mit einem gesunden Leben zu tun?

Atemwegserkrankungen sind laut der DAK die zweithäufigste Ursache wegen Arbeitsunfähigkeit. Woran liegt das und was können Sie dagegen tun? Wussten Sie, dass die meisten Menschen falsch atmen? Denn wer richtig atmet, lebt gesünder! Wir klären auf und geben Ihnen die besten Tipps.

Die richtige Atmung ist uns in die Wiege gelegt

Obwohl wir von Geburt an automatisch richtig atmen,wird die richtige Atmung durch verschiedene Ereignisse verlernt. Unwissend atmen die meisten Menschen zu oberflächlich. Aufgrund dessen, werden die Organe und Muskeln nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

So funktioniert die Atmung

Wir atmen selbstständig ein und aus. Gesteuert wird die Atmung über das Atemzentrum im Hirnstamm. Obwohl die Atmung über Neurone unwillkürlich beeinflusst wird, können wir sie beeinflussen. Bei der Einatmung gelangt die sauerstoffreiche Luft über die oberen Luftwege der Nasenhöhle, dem Kehlkopf, der Luftröhre und weiter in die Bronchien. Hier verteilen und verkleinern sie sich in die Verästelungen der Alveolen (Lungenbläschen), in denen der Gasaustausch stattfindet.


Das heißt: Frischer Sauerstoff gelangt über Diffusion in das Blut, der verbrauchte Sauerstoff (Kohlendioxid; CO₂) wird abgegeben und kann ausgeatmet werden. Mit jedem Atemzug wird durchschnittlich 500 ml Luft eingeatmet. Über die Mundatmung kommen auch Viren, Bakterien und Pilzen aus der Umwelt in die Lunge. Unser Abwehrsystem hat viel zu tun, alle Erreger zu eliminieren, damit wir nicht erkranken. Bei einem schwachen Immunsystem gelingt dies nicht. Was mit einem harmlosen Husten beginnt, kann mit einer Bronchitis oder Lungenentzündung enden. Wird zu flach geatmet, wird die Lunge ungenügend belüftet. Somit kann das Herz-Kreislauf-System nicht alle  Körperzellen ausreichend mit Sauerstoff versorgen.

Das müssen Sie wissen: Vermeiden Sie die Einatmung mit dem Mund. Mit der gesunden  Einatmung durch die Nase wird die Atmungsluft gereinigt, angewärmt und angefeuchtet.  

Gesunde Lungen durch richtige Bauchatmung

Trainieren Sie die Bauchatmung 

Um richtig zu atmen, ist die Atemmuskulatur enorm wichtig. Für eine gesunde Bauchatmung benötigen Sie das Zwerchfell. Durch das Absinken des Zwerchfells bei der Einatmung schwindet das Volumen der Bauchhöhle. Der Druck in der Höhle steigt an und drückt auf die Lebervene. Dadurch wird das Blut zum Herzen unterstützt.
Mit dieser Atmung weiten sich die Rippen und schaffen für die Lungen mehr Platz zum Ausdehnen und können wesentlich mehr Sauerstoff aufzunehmen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, befassen Sie sich eingehend mit der bewussten Atmung. Denn, wer richtig atmet, lebt gesünder!

Atmen Sie richtig? Machen Sie den Test.

So funktioniert der Test.

In Rückenlage ist der Test am effektivsten. Schließen die Augen, um die Atmung besser zu spüren. Eine Hand legen Sie auf Ihren Bauch, die andere Hand leicht und ohne Kraft unterhalb vom Hals auf Ihr Dekolleté. Bei der gesunden Bauchatmung bebt sich der Bauch mit jeder Einatmung. Bewegt sich nur die oben liegende Hand, ist Ihre Atmung zu oberflächlich.

Was können Sie dagegen tun?

Es ist nachgewiesen, dass sich durch regelmäßigen Sport altersbedingten Veränderungen, besonders durch Ausdauertraining, weit hinausschieben lässt. Eine gute Atemtechnik und damit eine verbesserte Sauerstoffaufnahme ermöglicht eine optimale Herzleistung. Zur Unterstützung eignen sich Schwimmen, zügiges Gehen oder leichtes Lauftraining.

Wenn bei bestimmten Erkrankungen die Lungenbläschen absterben, ist die Leistungsgrenze stark gemindert. Somit macht sich Atemnot bereits in Ruhe bemerkbar.

  • Die normale Atemfrequenz liegt beim Erwachsenen in Ruhe bei 12 bis 16 Atemzügen in der Minute. Dazu reichen 6 bis 8 Liter Atemluft aus.

Es gibt verschiedene Atemtechniken – hier das Wichtigste

Mit verschiedenen Atemtechniken ist es möglich, gesundes Atmen zu trainieren und die Rippen zu dehnen. Die Bauchatmung stärkt und schützt das Herz. Wir atmen mit der Brust- Bauchatmungen.

  • Bei der Bauchatmung ziehen die Muskelfasern des Zwerchfells nach unten. Der Bauch hebt sich mit der Einatmung, beim Ausatmen fällt er wieder zusammen.
  • Bei der Brustatmung werden die Muskeln zwischen den Rippen angehoben, der Brustraum dehnt sich zur Seite aus. Mit der Ausatmung sinken sie wieder zusammen.

Das oberste Ziel einer Atemtherapie ist, die Elastizität der versteiften Rippen und des Brustkorbes wieder herzustellen. Ein verkrampftes Zwerchfell ist auch für eine Bauchatmung nicht voll funktionsfähig und wirkt sich bei andauernder Atemnot schädlich auf alle Organe aus. Die Bauchatmung ist die gesündeste Atmung, um alle Organe mit Sauerstoff zu versorgen.

Achten Sie jetzt bewusster auf hre Atmung?

Atmung bei Herzbeschwerden – Achtung!

Bei akuten Herzbeschwerden dürfen keine Atemübungen ohne Anleitung eines Arztes oder Therapeuten vorgenommen werden. Laien können sehr viel falsch machen und Schaden anrichten.

Mit nur zwei Übungen ist viel zu erreichen

Atemübungen für zu Hause

Zur Entspannung setzen Sie sich auf einen Stuhl. Andersherum. Ihre Arme liegen auf der Stuhllehne. Setzen Sie sich weit zurück bis auf die Stuhlkante. So können Sie mit gedehntem Brustkorb gut atmen. Verweilen Sie in dieser Position, solange Sie möchten. 

Übrigens, das ist auch eine gute Sitzposition bei Rückenschmerzen und Atemnot.

Atemübungen für unterwegs

Steigern Sie Ihr Lungenvolumen beim Spaziergang. Beim Gehen atmen Sie mit zwei Schritten ein, mit den nächsten drei Schritten aus. Wenn Sie das gut beherrschen, erhöhen Sie auf dreimal ein- und fünfmal ausatmen.

Ziel ist es, mit fünf Schritten durch die Nase einzuatmen und mit sieben Schritten mit leicht geöffnetem Mund auszuatmen. So steigert sich ihr Lungenvolumen kontinuierlich.

Gehen Sie bergauf, legen Sie Ihre Hände hinter dem Rücken ab und gehen mit leicht nach vorn gebeugten Oberkörper. Atmen Sie dabei langsam und gleichmäßig.

Info: Atemübungen benötigen keine Zeit und sind überall und jederzeit realisierbar. Atemübungen für ein gesundes Leben.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

Literaturangaben
https://gesund.bund.de/
https://www.wissenschaftsjahr.de/2
https://www.gesundheitsinformation.de/