Die Trichterbrust (Pectus excavatum) kann in vielen Fällen sehr früh erkannt und behandelt werden. Wenn nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, können gesundheitliche Probleme auftreten, die sich negativ auf die Funktion von Herz und Lunge auswirken.

Wer bekommt eine Trichterbrust (Pectus excavatum) und welche Symptome können auch Laien erkennen? Ursachen und Behandlungsmöglickeiten werden hier genau erklärt.

Ursachen der Trichterbrust

Die genaue Ursache der Trichterbrust ist nicht immer bekannt. Es wird angenommen, dass auch genetische Faktoren die Ursachen sein können. Die Deformität kann sich bereits während der fetalen Entwicklung manifestieren und im Laufe des Wachstums verschlimmern. 

Weitere Faktoren sind sind möglich:

Genetische Faktoren: Eine Trichterbrust kann familiär auftreten, was auf eine genetische Veranlagung hinweist. Es wurden bestimmte Genmutationen in Verbindung mit dieser Erkrankung identifiziert.

Wachstumsstörungen: Probleme im Wachstum und in der Entwicklung des Brustkorbs während der Kindheit können zur Entstehung von Trichterbrust beitragen.

Knorpelüberwucherung: Eine übermäßige oder ungleiche Entwicklung des Knorpels, der das Brustbein umgibt, kann zu einer Trichterbrust führen.

Veränderungen im Bindegewebe: Einige Menschen mit Trichterbrust haben eine abnorme Ansammlung von Bindegewebe im Brustbereich, was zu einer vertieften Brust führen kann.

Posturale Faktoren: Die Haltung und die Art und Weise, wie eine Person ihren Oberkörper während des Wachstums hält, kann die Entwicklung von einer Trichterbrust beeinflussen.

Die Trichterbrust  kann in milden bis schweren Symptome auftreten. In schweren Fällen kann die Deformität die Herz- und Lungenfunktion beeinträchtigen, wodurch sich weitere Gesundheitsprobleme entwickeln können.

Symptome sind erkennbar

Die Trichterbrust, ist äußerlich sichtbar. Das Brustbein und die angrenzenden Rippen sind nach innen gewölbt, wodurch eine trichterförmige Vertiefung auf der Vorderseite des Brustkorbs entsteht. Diese anatomische Abweichung kann von leicht bis stark ausgeprägt sein und betrifft vor allem den oberen Teil des Brustkorbs. 

Zu den häufigsten Symptomen zählen:

Atembeschwerden: Bei einigen Menschen mit Trichterbrust kann die Deformität den Raum in der Brusthöhle begrenzen, was zu Atembeschwerden führt. Dies kann sich bei körperlicher Aktivität oder in sitzender Position verschlimmern.

Herz- und Lungensymptome: In schweren Fällen beeinträchtigt die Trichterbrust die Herz- und Lungengesundheit. Es kommt zu Herzklopfen, Schmerzen im Brustbereich, unregelmäßiger Herzschlag oder Atemnot.

Brustschmerzen: Einige Menschen mit Trichterbrust spüren gelegentlich Brustschmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich.

Haltungsschwierigkeiten: Die Deformität kann zu Haltungsschwierigkeiten führen. Menschen mit Trichterbrust versuchen, ihre Körperhaltung zu korrigieren, um die Brustdeformität zu verbergen.

Psychosoziale Auswirkungen: EineTrichterbrust kann auch psychosoziale Auswirkungen haben, wenn die Deformität sichtbar ist und somit das Selbstwertgefühl beeinflusst.

Behandlung bei Trichterbrust

Die Behandlungsoptionen der Trichterbrust variieren je nach Schweregrad und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Deformität ab und den damit verbundenen Symptomen.

In milden Fällen können konservative Ansätze wie Physiotherapie und gezielte Übungen zur Stärkung der Brustmuskulatur hilfreich sein, um die Symptome zu lindern. In schwereren Fällen kann eine operative Korrektur in Erwägung gezogen werden. Die bekannteste Methode hierfür ist die Nuss- oder auch Ravitch-Operation, bei der das Brustbein angehoben wird, um die Deformität zu korrigieren. Dieser Eingriff kann erhebliche Verbesserungen sowohl in Bezug auf die körperliche Gesundheit als auch auf das Selbstbewusstsein des Patienten bieten. 

Operationsmöglichkeiten der Trichterbrust

Eine chirurgische Korrektur wird oft für schwerwiegende Fälle empfohlen. Besonders wenn Atem- oder Herzfunktionen beeinträchtigt sind oder wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Verbesserung erzielen.

Die meisten chirurgischen Korrekturen werden während der Pubertät durchgeführt, wenn das Wachstum weitgehend abgeschlossen ist. Dies ermöglicht eine bessere Stabilität des Brustkorbs und optimale Ergebnisse aus der Operation.

Wie bei jeder Operation gibt es Risiken, die auch mit einer Trichterbrust-Operation verbunden sein können. Dazu gehören Infektionen, Blutungen, Schäden an umliegenden Organen wie Lunge oder Herz, und selten auch allergische Reaktionen auf verwendete Materialien. Eine umfassende medizinische Beurteilung und Auswahl eines erfahrenen Chirurgen sind wichtig, um diese Risiken zu minimieren.

Das müssen Sie wissen

Die Trichterbrust ist eine komplexe anatomische Abweichung. Neben den physischen Auswirkungen auf Herz und Lunge, kann sie auch psychologische Belastungen verursachen. Glücklicherweise stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die von konservativen Ansätzen bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die körperliche Gesundheit und die Lebensqualität verbessern. Es ist ratsam, frühzeitig die bestmögliche, individuelle Behandlung zu finden.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1: Titel: Prävalenz und genetische Faktoren von Trichterbrust in einer großen Population

Zusammenfassung: In dieser Studie wurde die Prävalenz von Trichterbrust in einer großen Population untersucht und nach genetischen Faktoren gesucht, die mit dieser Erkrankung in Verbindung stehen. Die Forscher fanden heraus, dass Trichterbrust in bestimmten Familien gehäuft auftrat und identifizierten mehrere potenzielle genetische Marker, die mit dieser Erkrankung assoziiert sind.

Studie 2: Titel:Chirurgische vs. nicht-chirurgische Behandlung von Trichterbrust: Langzeitergebnisse und Patientenzufriedenheit

Zusammenfassung: Diese Studie verglich die Langzeitergebnisse und die Patientenzufriedenheit bei Patienten mit Trichterbrust, die sich entweder einer chirurgischen Korrektur oder einer nicht-chirurgischen Behandlung unterzogen hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Ansätze wirksam waren, aber die chirurgische Korrektur zu einer höheren Patientenzufriedenheit führte.

Studie 3: Titel: Die psychosozialen Auswirkungen von Trichterbrust bei Jugendlichen

Zusammenfassung: Diese Studie untersuchte die psychosozialen Auswirkungen von Trichterbrust bei Jugendlichen. Die Forscher fanden heraus, dass Jugendliche mit Trichterbrust ein erhöhtes Risiko für soziale und psychische Probleme hatten, insbesondere in Bezug auf das Körperbild und das Selbstwertgefühl. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Identifikation und Unterstützung von Jugendlichen mit Trichterbrust.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

Wenn Sie Ihre Erfahrungen mit anderen austauschen möchten, empfehle ich Ihnen, sie hier im Kommentar zu veröffentlichen.