Gehirnerschütterung mit Langzeitfolgen

Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen: Was Sie wissen müssen

Gehirnerschütterungen sind eine häufige Verletzung, die sowohl im Sport als auch im Alltag auftreten können. Obwohl die meisten Menschen sich innerhalb weniger Tage oder Wochen erholen, können bei einigen Menschen langfristige Probleme auftreten. In diesem Beitrag werden wir uns mit den Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen beschäftigen und darauf eingehen, was Sie darüber wissen sollten.

Einführung in das Thema

Gehirnerschütterungen sind eine häufige Form von Kopfverletzungen, die durch eine plötzliche Erschütterung oder Trauma des Gehirns verursacht werden. Auch im Alltag kann es zu einem Schlag auf den Kopf kommen, der zu einer Gehirnerschütterung führt. Wenn Sie eine Gehirnerschütterung hatten oder jemanden kennen, der eine Gehirnerschütterung hatte, ist es wichtig, die Symptome im Auge zu behalten und bei Bedarf medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn Sie wissen, welche Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen auftreten können, ist es möglich, sich besser darauf vorzubereiten und rechtzeitig einen Arzt kontaktieren.

Langzeitfolgen, die nach einer Gehirnerschütterung später auftreten

Bedenken Sie, dass die Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen nicht immer sofort auftreten. Einige Menschen können jahrelang ohne Symptome leben, bevor sie Probleme bemerken. Aus diesem Grund ist es wichtig, direkt nach einer Gehirnerschütterung eine angemessene medizinische Untersuchung durchzuführen und die Symptome im Auge zu behalten.

Diese Symptome können Wochen oder Monate nach der Verletzung auftreten und das tägliche Leben des Betroffenen stark beeinträchtigen. Eine der häufigsten Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen ist das sogenannte Postkommotionelle Syndrom (PCS).

Dieses Syndrom umfasst eine Vielzahl von Symptomen, wie:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Gedächtnisprobleme
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Reizbarkeit
  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Schlafstörungen
Kopfschmerzen und Schwindel nach einer Gehirnerschütterung
Kopfschmerzen und Schwindel nach einer Gehirnerschütterung

Die häufigsten Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen

Diese Langzeitfolgen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Sie hängen von einigen Faktoren ab. Wie die Schwere der Gehirnerschütterung, der Anzahl der vorherigen Gehirnerschütterungen und der individuellen genetischen Veranlagung. Eine weitere mögliche Langzeitfolge ist eine erhöhte Anfälligkeit für weitere Kopfverletzungen. 

Studien haben gezeigt, dass Menschen, die bereits eine Gehirnerschütterung erlitten haben, ein höheres Risiko haben, erneut eine solche Verletzung zu erleiden. Dies kann dazu führen, dass sich die Symptome des PCS verschlimmern und die Erholungszeit verlängert wird.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass wiederholte Gehirnerschütterungen zu langfristigen neurologischen Schäden führen können. Insbesondere im Bereich des Sports wurde in den letzten Jahren viel über die sogenannte chronisch-traumatische Enzephalopathie (CTE) diskutiert, die durch wiederholte Gehirnerschütterungen verursacht werden. Bei dieser Erkrankung können bei einer fortschreitender Schädigung des Gehirns Gedächtnisproblemen, Verhaltensveränderungen und auch anderen Symptomen auftreten.

Einige der häufigsten Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen sind:

  • Chronische Kopfschmerzen: Menschen, die Gehirnerschütterungen erlitten haben, können anhaltende Kopfschmerzen über Monate oder Jahre hinweg auftreten.
  • Gedächtnisprobleme: Gedächtnisprobleme können sich aus einer Gehirnerschütterung ergeben und oft auch langfristig anhalten. Das betrifft hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis.
  • Emotionale Störungen: Eine Gehirnerschütterung kann zu emotionalen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen oder Reizbarkeit führen.
  • Schlafstörungen: Schlafstörungen können nach einer Gehirnerschütterung auftreten und über längere Zeit bestehen bleiben.
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Menschen, die eine Gehirnerschütterung erlitten haben, können unter Schwindel und Gleichgewichtsstörungen leiden, die sich auch langfristig auswirken.
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit: Menschen mit einer Gehirnerschütterung können empfindlicher auf Licht und Geräusche reagieren als zuvor.
  • Postkommotionelles Syndrom: Das postkommotionelle Syndrom kann Wochen oder Monate nach einer Gehirnerschütterung auftreten und umfasst Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnisprobleme und Stimmungsschwankungen.

Die Schwere der Symptome ist von Person zu Person unterschiedlich. Wenn jedoch Symptome auftreten, die auf eine Gehirnerschütterung zurückzuführen sind, ist es wichtig, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Lichtempfindlichkeit nach einer Gehirnerschütterung
Lichtempfindlichkeit nach einer Gehirnerschütterung

Behandlungen von Langzeitfolgen bei Gehirnerschütterungen

Die Behandlung von Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen hängt von der Art und Schwere der Symptome ab. Es gibt jedoch einige allgemeine Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Symptome zu verbessern und Ihre Genesung zu unterstützen:

  1. Ruhe und Erholung: Geben Sie Ihrem Gehirn Zeit, sich zu erholen, indem Sie sich ausreichend ausruhen und Stress vermeiden. Vermeiden Sie auch körperlich anstrengende Aktivitäten, die Ihre Symptome verschlimmern könnten.
  2. Medikamente: Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente verschreiben, um Schmerzen, Kopfschmerzen oder andere Symptome zu lindern.
  3. Therapie: Eine kognitive Verhaltenstherapie oder eine Psychotherapie kann helfen, mit emotionalen Problemen umzugehen, die durch eine Gehirnerschütterung verursacht werden. Eine Physiotherapie oder andere Rehabilitationsprogramme können auch helfen, körperliche Symptome wie Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen zu verbessern.
  4. Anpassungen an Lebensstil und Umgebung: Vermeiden Sie Aktivitäten, die Ihre Symptome verschlimmern. Wie bestimmte Sportarten oder übermäßige Bildschirmzeit. Stellen Sie sicher, dass Sie in einer ruhigen und sicheren Umgebung leben, in der Sie sich wohl und sicher fühlen.
  5. Ernährung und Lebensweise: Eine gesunde Ernährung und Lebensweise, einschließlich ausreichender Flüssigkeitszufuhr und ausreichend Schlaf ist wichtig. Sie können dazu beitragen, Ihre Symptome zu verbessern und Ihre Genesung zu unterstützen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um geeignete Maßnahmen für Ihre spezifischen Symptome und Bedürfnisse zu erhalten. Eine professionelle Unterstützung kann Ihnen helfen, eine individuelle Behandlungsstrategie zu entwickeln, um Ihre Genesung zu fördern und Ihre Symptome zu lindern.

Nicht jeder, der eine Gehirnerschütterung erleidet, muss langfristige Auswirkungen erfahren. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die das Risiko erhöhen. Das kann das Vorhandensein früherer Kopfverletzungen, ein höheres Alter oder eine längere Erholungszeit nach der Verletzung.

Das müssen Sie wissen

Es ist wichtig, das Risiko von Gehirnerschütterungen zu minimieren und eine angemessene Behandlung und Erholungszeit zu gewährleisten. Nur so sind langfristige Auswirkungen zu vermeiden. Mit Ihrem Wissen von Langzeitfolgen ist es möglich, auch andern Menschen nach einer Gehirnerschütterung hilfreich zu unterstützen. Durch eine angemessene Behandlung und Vorsichtsmaßnahmen können somit Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen reduziert werden.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1 Langzeiteffekte von Gehirnerschütterungen bei Sportlern. Autor: Guskiewicz KM, Marshall SW, Bailes J, et al.

Diese Studie untersucht die Langzeitfolgen von Gehirnerschütterungen bei Sportlern. Die Autoren haben eine Stichprobe von ehemaligen NFL-Spielern untersucht und festgestellt, dass Spieler mit einer Geschichte von drei oder mehr Gehirnerschütterungen im Vergleich zu Spielern ohne Gehirnerschütterungen ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen, depressive Symptome und frühere Symptome einer Demenz aufweisen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass eine Geschichte von wiederholten Gehirnerschütterungen das Risiko für langfristige kognitive Beeinträchtigungen erhöht.

Studie 2 Kognitive und neuropsychologische Langzeitfolgen von mäßigen bis schweren Schädel-Hirn-Verletzungen. Autor: Ponsford J, Willmott C, Rothwell A, et al.

Diese Studie untersucht die Langzeitfolgen von mäßigen bis schweren Schädel-Hirn-Verletzungen auf die kognitiven und neuropsychologischen Fähigkeiten. Die Autoren haben eine Stichprobe von Patienten untersucht, die in den letzten fünf Jahren eine Schädel-Hirn-Verletzung erlitten haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen signifikante Beeinträchtigungen in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit und sprachlicher Verarbeitung aufweisen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst mäßige Schädel-Hirn-Verletzungen langfristige Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten haben können.

Studie 3

Titel: Chronische Traumatische Enzephalopathie bei ehemaligen Athleten mit wiederholten Gehirnerschütterungen. Autor: McKee AC, Cantu RC, Nowinski CJ, et al.

Diese Studie untersucht die Langzeitfolgen von wiederholten Gehirnerschütterungen bei ehemaligen Athleten und das Risiko, an chronischer traumatischer Enzephalopathie (CTE) zu erkranken. Die Autoren haben eine Stichprobe von ehemaligen NFL-Spielern untersucht und festgestellt, dass 45 von 46 Gehirnen von ehemaligen Spielern Anzeichen von CTE aufwiesen. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass eine Geschichte von wiederholten Gehirnerschütterungen ein erhöhtes Risiko für CTE und damit einhergehende kognitive Beeinträchtigungen birgt.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„American Journal of Sports Medicine. 2005;33(2):255-266. doi:10.1177/0363546504269591

„Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry. 2000;69(2):222-230. doi:10.1136/jnnp.69.2.222

„New England Journal of Medicine. 2009;360(2):159-169. doi:10.1056/nejmoa0804095