Herzrasen (Tachykardie) ist eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz schneller schlägt als normal. Es kann ein unangenehmes und beängstigendes Gefühl sein. Erfahren Sie mehr über die häufigsten Auslöser von Herzrasen und wie Sie damit umgehen können.
Ursachen von Herzrasen
Herzrasen sind ein vielschichtiges Gesundheitsproblem und können verschiedene Ursachen haben. Auch wenn die Ursache meistens harmlos ist, sollte eine ärztliche Untersuchung die genaue Ursache diagnostizieren.
Stress und Angst: Emotionale Belastung durch Stress oder Angst lässt das Herz schneller schlagen. Dies ist eine normale Reaktion des Körpers auf Stress.
Koffein und stimulierende Substanzen: Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Energy-Drinks oder bestimmte Medikamente können Herzrasen auslösen, da sie das Herz-Kreislauf-System stimulieren.
Alkohol und Drogen: Der übermäßige Konsum von Alkohol oder bestimmten illegalen Drogen beeinflusst das Herz und kann Herzrasen verursachen.
Fieber und Infektionen: Hochgradiges Fieber oder schwere Infektionen erhöhen die Herzfrequenz.
Übermäßige körperliche Anstrengung: Intensive körperliche Aktivität oder Überanstrengung ohne ausreichende Erholung kann zu vorübergehenden Herzrasen auslösen.
Schilddrüsenerkrankungen: Eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) kann Herzrasen verursachen, da sie den Stoffwechsel und die Herzfrequenz beschleunigen kann.
Herzrhythmusstörungen: Bestimmte Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie (SVT) oder ventrikuläre Tachykardie verursachen häufig Herzrasen.
Medikamente: Einige Medikamente, die das Herz-Kreislauf-System beeinflussen, können Herzrasen als Nebenwirkung auslösen.
Wenn Sie an wiederkehrenden oder anhaltenden Herzrasen leiden, sollten Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Tipps zur Selbsthilfe bei Herzrasen
Es gibt verschiedene Selbsthilfemaßnahmen, die Ihnen helfen können. Diese Tipps sind kein Ersatz für professionelle medizinische Beratung. Wenn Sie regelmäßig Herzrasen haben oder sich Sorgen um Ihre Herzgesundheit machen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Hier sind einige Selbsthilfemaßnahmen, die Ihnen bei Herzrasen helfen können:
Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, um keine Panik zu bekommen. Stress und Angst verschlimmern Herzrasen.
Tiefes Atmen: Atmen Sie langsam und tief ein und aus. Dies kann Ihren Herzschlag beruhigen. Eine Technik ist die 4-7-8-Atemübung: Atmen Sie 4 Sekunden lang ein, halten Sie den Atem 7 Sekunden lang an und atmen Sie dann 8 Sekunden lang aus.
Wasser trinken: Manchmal kann Dehydrierung Herzrasen auslösen oder verschlimmern. Trinken Sie daher ein Glas kaltes Wasser, wenn Sie Herzrasen verspüren.
Ablenkung: Versuchen Sie, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, um Ihre Gedanken von Ihrem Herzschlag abzulenken. Lesen Sie ein Buch, schauen Sie einen Film oder unterhalten Sie sich mit jemandem.
Vagusnerv-Stimulation: Sie können versuchen, den Vagusnerv zu stimulieren, um Ihren Herzschlag zu verlangsamen. Dies kann mit Atemtechniken oder durch sanftes Massieren des Nackens erreicht werden.
Körperliche Aktivität: Leichte körperliche Aktivität wie Gehen oder Yoga kann helfen, Ihren Herzschlag zu normalisieren. Vermeiden Sie jedoch anstrengende Aktivitäten während eines Anfalls von Herzrasen.
Vermeiden Sie Trigger: Identifizieren Sie mögliche Auslöser für Ihr Herzrasen und versuchen Sie, diese zu vermeiden. Dazu gehören Koffein, Alkohol, Nikotin und übermäßiger Stress.
Entspannungstechniken: Entspannungsübungen wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder autogenes Training können Stress abbauen und den Herzschlag regulieren.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann Ihre Herzgesundheit unterstützen. Reduzieren Sie den Konsum von fettreichen, salzigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln.
Schlaf: Sorgen Sie für ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf. Schlafmangel kann Herzrasen begünstigen.
Denken Sie daran, dass diese Ratschläge allgemein sind. Selbsthilfemaßnahmen sind in der Regel dazu gedacht, vorübergehende Episoden von Herzrasen zu bewältigen. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Betreuung bei chronischen Herzrasen oder anderen ernsthaften Herzproblemen.
Herzrasen, normale Herzfrequenz: Was ist der Unterschied?
Herzrasen ist, wenn Ihr Herz schneller schlägt als normal. Dies bedeutet, dass die Herzfrequenz über dem Normalbereich liegt.
Die genaue Grenze, ab der eine Herzfrequenz als „Herzrasen“ betrachtet wird, kann variieren. In der Regel liegt sie bei einer Herzfrequenz von mehr als 100 Schlägen pro Minute im Ruhezustand.
Symptome von Herzrasen können Herzklopfen, Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen oder ein unangenehmes Gefühl in der Brust sein.
Normale Herzfrequenz:
Die normale Herzfrequenz variiert je nach Alter, Fitnessniveau und Gesundheitszustand. Im Allgemeinen wird jedoch eine Ruheherzfrequenz zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute als normal betrachtet.
Ein normaler Herzschlag ist gleichmäßig und rhythmisch, ohne auffällige Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten. In stressfreien Momenten oder während des Schlafens kann die Herzfrequenz tendenziell niedriger sein, während körperliche Aktivität oder emotionale Aufregung zu einem vorübergehenden Anstieg führen kann.
Der Hauptunterschied zwischen Herzrasen und der normalen Herzfrequenz liegt also in der Geschwindigkeit des Herzschlags. Herzrasen sind durch eine übermäßig hohe Herzfrequenz gekennzeichnet, während die normale Herzfrequenz innerhalb eines gesunden Bereichs liegt.
Wann ist ein Besuch beim Arzt erforderlich?
Ein Besuch beim Arzt ist in verschiedenen Situationen bei Herzrasen erforderlich. Hier sind einige Fälle, in denen ein Arztbesuch notwendig sein kann:
Erstmaliges Auftreten von Herzrasen: Wenn Sie zum ersten Mal Herzrasen verspüren oder wenn es unerwartet auftritt, sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Häufiges und anhaltendes Herzrasen: Wenn Herzrasen wiederholt auftritt und anhält, insbesondere wenn es länger als einige Minuten anhält oder sich verschlimmert, sollten Sie medizinischen Rat einholen.
Begleitende Symptome: Wenn Herzrasen von anderen ernsthaften Symptomen begleitet wird. Wie Atemnot, Schmerzen in der Brust, Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich.
Bekannte Herzprobleme: Wenn Sie bereits Herzkrankheiten, Herzrhythmusstörungen oder andere Herzerkrankungen haben und Ihr Herzrasen auffälliger oder schlimmer wird, sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.
Medikamente und Auslöser: Wenn Sie Medikamente einnehmen, die Herzrasen als Nebenwirkung haben könnten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Unkontrollierbares Herzrasen: Wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihr Herzrasen selbst zu kontrollieren oder zu verlangsamen, ist ärztliche Hilfe notwendig.
Änderung der Symptome: Wenn sich die Art oder Intensität des Herzrasens ändert oder neue Symptome auftreten, sollten Sie dies ebenfalls Ihrem Arzt mitteilen.
Wenn Sie besorgt sind: Selbst wenn keine der oben genannten Situationen vorliegt, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie besorgt sind.
Herzrasen können viele verschiedene Ursachen haben. Einschließlich harmloser Faktoren wie Stress oder übermäßigem Koffeinkonsum. Aber auch schwerwiegende medizinische Probleme wie Herzrhythmusstörungen oder Herzkrankheiten sind möglich. Ein rechtzeitiger Arztbesuch kann ernsthafte Gesundheitsprobleme verhindern, wenn Sie frühzeitig behandelt werden.
Das müssen Sie wissen
In einigen Fällen kann eine Änderung des Lebensstils dazu beitragen, Herzrasen zu verhindern oder zu reduzieren. Dazu gehören die Reduzierung von Stress, der Verzicht auf Koffein und Alkohol, regelmäßige körperliche Aktivität und eine herzgesunde Ernährung.
Wenn Herzrasen auf eine Grunderkrankung wie Herzklappenprobleme, Schilddrüsenerkrankungen oder andere Herzprobleme zurückzuführen sind, kann die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache die Herzrasen verbessern oder beseitigen werden.
Das sagt die Wissenschaft
Studie1 : He FJ, MacGregor GA. „Effect of longer-term modest salt reduction on blood pressure.“ Cochrane Database Syst Rev. 2004;(3):CD004937.
Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Natriumaufnahme (Salz) in der Ernährung und Bluthochdruck, der ein möglicher Auslöser von Herzrasen sein kann.
Studie 2: Mozaffarian D, et al. „Fish consumption and risk of sudden cardiac death.“ JAMA. 2005;293(15): 184-193.
Diese Studie untersucht den Einfluss von Fischkonsum auf das Risiko von plötzlichem Herztod und hebt die Bedeutung einer herzgesunden Ernährung hervor.
Studie3: Menezes AR, et al. „Caffeine and ventricular arrhythmias: a systematic review and meta-analysis.“ Heart. 2016;102(19):1558-1567.
Diese Meta-Analyse untersucht die Beziehung zwischen dem Konsum von koffeinhaltigen Produkten und ventrikulären Herzrhythmusstörungen, die Herzrasen verursachen können.
Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!
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Literaturangaben„DOI: 10.1001/jama.293.15.184.
„DOI: 10.1136/heartjnl-2016-309957.
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