Wie ein Ermüdungsbruch entsteht

Ermüdungsbruch oder Spontanfraktur

Ermüdungsbrüche (Stressfrakturen) sind sehr häufig in jeder Altersgruppe. Sie entstehen überwiegend an den Füßen durch einseitige und übermäßige Überlastung. Die Ermüdungsfraktur wird oft mit der Spontanfraktur gleichgestellt. Es gibt aber einen Unterschied. Die Prognose bei der Ermüdungsbrüche ist im Gegensatz zu der Spontanfraktur sehr gut. Wir klären auf.

Ursachen eines Ermüdungsbruches

Grundsätzlich entstehen Frakturen durch ein Ungleichgewicht zwischen Be- und Entlastung der Muskeln, Sehnen und Gelenke. Bei einem Ermüdungsbruch bilden sich bei Fehl- und Überbelastung im Laufe der Zeit kleine Mikrorisse in der Knochensubstanz, die sich unbemerkt bei weiterer Belastung ausbreiten. Ist die Belastungsgrenze überschritten, bedarf es nur eine leichte Bewegung, um eine Fraktur auszulösen. Am häufigsten entstehen Ermüdungsbrüche an den Mittelfußknochen und der Ferse.

Wer bekommt einen Ermüdungsbruch?

Betroffen/Schuld sind/ist überwiegend:

  • Laufsportler
  • Joggen auf hartem Untergrund
  • falsch angepasste Laufschuhe
  • zu intensive Steigerung des Trainings
  • ungewohnt lange Märsche
  • Marathonläufer
  • falsche Belastung durch Schuhwerk
  • täglich langes Stehen ohne optimale Druckverteilung der Fußsohle
  • ungewohnt lange Fußmärsche

Bei schwacher Wirbelsäule mit gleichzeitiger Überlastung, eventuell berufsbedingt, kann bereits bei jungen Menschen ein Kreuzbeinbruch entstehen. Das sind die letzten zusammengefügten fünf Wirbel der unteren Wirbelsäule. Das (Os sacrum). 

Durch erworbene oder angeborene Fehlstellungen des Fußes, die einen Ermüdungsbruch durch die falsche Belastung der Beinachse begünstigt, kann je nach Krankheitsbild auch das Schienbein und Wadenbein betroffen sein.

Was ist eine Spontanfraktur?

Spontanfrakturen sind Ermüdungsbrüche anderen Ursprungs, die auch als „Insuffizienzfraktur“ bezeichnet werden. Sie entstehen bei geschädigter oder geschwächter Knochenstruktur bereits bei schwacher Belastung. 

Viele Frauen im Klimakterium haben infolge mangels Östrogene eine verminderte Knochendichte, woraus sich eine Osteoporose entwickeln kann. Infolgedessen kommt es häufig zu Spontanfrakturen, wobei der Oberschenkelhals überwiegend die erste Faktur ist. Bei einer Osteoporose reicht mitunter ein Husten oder Niesen, um eine Spontanfraktur der unteren freien Rippenenden auszulösen. Bei einer fortgeschrittenen Osteoporose ist es möglich, dass Wirbelbrüche und Frakturen der festen Rippen bereits beim Umdrehen im Bett entstehen können. Grundsätzlich sind Rippenfrakturen gefährlich, denn die Rippenenden können sich in die Lunge bohren.

Was ist eine Osteoporose?

Die Osteoporose ist eine Entmineralisierung der Knochen, die durch einen Mangel vom Hormon Östrogen entsteht oder nach längere Einnahmen vom Kortison. Weitere Möglichkeiten der Entmineralisierung der Knochen sind Medikamente, Krankheiten oder falsche Ernährung.

Wussten Sie, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer?

Symptome eines Ermüdungsbruches

Wer einen Ermüdungsbruch erleidet, denkt nicht an eine Fraktur. Denn der Schmerz ist kurz und nur bei Belastung. Bei einer entlastenden Lagerung sind keine Schmerzen zu spüren. Mitunter entsteht im Bereich der Fraktur eine leichte Schwellung durch Lypmphflüssigkeit, die sich auch im entfernten Bereich ausbreiten kann. Bei einem Ermüdungsbruch entsteht kein durchtrennter Knochen, wie bei einer Fraktur. Es ist mehr ein Haarriss im Knochen und selten im Röntgenbild zu erkennen ist, sondern erst im MRT (Magnetresonanztomographie).

Das hilft bei einem Ermüdungsbruch

  • Wenn keine Schwellung vorhanden ist, genügt ein fester Verband zur Entlastung und Schonung.
  • Ist eine Schwellung sichtbar, wird kein Verband angelegt.
  • Vermeiden Sie Belastung jeglicher Art.
  • Wickel mit Essigsaurer Tonerde.
  • Essigwickel kalte.
  • Abschwellende Salben.
  • Retterspitz, als bewährtes Hausmittel.
  • Nehmen Sie bewegliche Kühlelemente. Hüllen Sie das kühlende Element in ein dünnes Tuch, auf die betreffende Stelle legen und mit einem dickeren Tuch abdecken. Nach 10 Minuten ist ein Wechsel notwendig, damit sich die kühlende Stelle nicht erwärmt.

Wichtig zu wissen: Um die Haut nicht durch die Kälte zu verbrennen, ist unbedingt das Tuch erforderlich. Nur bei Schonung ist der Ermüdungsbruch nach sechs Wochen ausgeheilt, sonst kann es noch weitere Wochen dauern, bis die Kallusbildung abgeschlossen ist.

Ermüdungsbruch oder Spontanfraktur lassen sich nicht immer vermeiden

Wie sind Ermüdungsbrüche zu vermeiden?

Prävention ist der beste Schutz, um weitere Frakturen zu vermeiden.   

  • Aktivsportler drosseln ihr Pensum
  • Angepasste Einlagen und Schuhe unterstützen lange Märsche
  • bei schwacher Muskulatur sind Kräftigungsübungen zu empfehlen

Fazit: Ein Ermüdungsbruch kann jeden treffen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie durch Hormonmangel, Medikamente oder Krankheiten gefährdet sind. Bei geschwächter Muskulatur helfen Ihnen Physiotherapeuten, Krankengymnasten oder Sporttherapeuten.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

Literaturangaben
https://www.doktor-marquardt.de/ermuedungsbruch/
https://sportsandmedicine.com/de/2017/04/stressfrakturen-praevention-und-therapie-von-ermuedungsbruechen/