Schwangerschaft

Erkrankungen während der Schwangerschaft

Erkrankungen während der Schwangerschaft sind nicht immer harmlos. Es gibt auch ernste Erkrankungen die ärztliche Hilfe benötigen. Lesen Sie die häufigsten Erkrankungen während der Schwangerschaft und deren Auswirkungen und was es damit auf sich hat.

Einführung in das Thema

Jeder Schwangerschaftsverlauf ist einzigartig. Es können vorübergehende und auch spezifische Erkrankungen auftreten. Eine regelmäßige pränatale Betreuung durch einen Arzt ist wichtig, um den Gesundheitszustand von Mutter und Kind während der Schwangerschaft zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Typische Erkrankungen während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft klagen die Frauen über verschiedene gesundheitliche Probleme. 

Einige der Erkrankungen sind:

  • Übelkeit und Erbrechen: Viele Frauen leiden in den ersten Monaten der Schwangerschaft unter morgendlicher Übelkeit und Erbrechen, was als „Schwangerschaftsübelkeit“ bezeichnet wird.
  • Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie: Dies ist eine Form von hohem Blutdruck, die während der Schwangerschaft auftreten kann, aber nicht die Anzeichen von Präeklampsie aufweist.
  • Anämie: Einige Frauen entwickeln während der Schwangerschaft eine Eisenmangelanämie aufgrund des erhöhten Bedarfs an Eisen für die Produktion von roten Blutkörperchen.
  • Harnwegsinfektionen: Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen aufgrund hormoneller Veränderungen und der Kompression der Harnwege durch die wachsende Gebärmutter.
  • Schwangerschaftsassoziierte Schilddrüsenerkrankungen: Es können sich während der Schwangerschaft Probleme mit der Schilddrüse entwickeln, wie. eine Über- oder Unterfunktion.
  • Müdigkeit: Schwangere Frauen können sich häufig müde und erschöpft fühlen, insbesondere während des ersten und dritten Trimesters. Dies wird oft auf hormonelle Veränderungen und den erhöhten Energiebedarf des wachsenden Babys zurückgeführt.
  • Häufiges Wasserlassen: Durch das Wachstum der Gebärmutter und den Druck auf die Blase kann es zu häufigem Harndrang kommen.
  • Rückenschmerzen: Viele schwangere Frauen erleben Rückenschmerzen, insbesondere im unteren Rückenbereich. Dies ist auf das zusätzliche Gewicht und die Veränderungen der Körperhaltung während der Schwangerschaft zurückzuführen.
  • Sodbrennen und Verdauungsstörungen: Aufgrund hormoneller Veränderungen und des Drucks der wachsenden Gebärmutter auf den Magen können Frauen Sodbrennen, Aufstoßen und Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall bekommen.
  • Brustempfindlichkeit: Die Brüste können während der Schwangerschaft empfindlicher und größer werden. Dies kann mit Schmerzen und Spannungsgefühlen verbunden sein.
  • Kurzatmigkeit: Aufgrund des erhöhten Sauerstoffbedarfs des Babys und hormoneller Veränderungen kann es zu Atembeschwerden und Kurzatmigkeit kommen.
  • Beinschwellungen: Viele schwangere Frauen bemerken Schwellungen in den Beinen und Füßen, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft. Dies wird oft durch eine gesteigerte Flüssigkeitsretention und den Druck der Gebärmutter auf die Blutgefäße verursacht.
Schwangerschftsdiabetes
Schwangerschftsdiabetes

Mögliche Komplikationen während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft können verschiedene Komplikationen auftreten. Hier sind einige der häufigsten Komplikationen:

  • Fehlgeburt: Eine Fehlgeburt bezeichnet den Verlust des Embryos oder Fötus vor der 20. Schwangerschaftswoche. Sie kann durch verschiedene Faktoren wie genetische Anomalien, hormonelle Probleme oder strukturelle Probleme der Gebärmutter verursacht werden.
  • Ektopische Schwangerschaft: Bei einer ektopischen Schwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter ein, in der Regel in den Eileitern. Eine solche Schwangerschaft ist nicht lebensfähig und kann zu schweren Komplikationen führen, einschließlich lebensbedrohlicher Blutungen.
  • Präeklampsie: Präeklampsie ist eine schwere Komplikation, die durch hohen Blutdruck, das Vorhandensein von Proteinen im Urin und eine beeinträchtigte Organfunktion gekennzeichnet ist. Sie tritt normalerweise nach der 20. Schwangerschaftswoche auf und kann sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind lebensbedrohlich sein.
  • Gestationsdiabetes: Gestationsdiabetes tritt während der Schwangerschaft auf und ist durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet. Unbehandelter Gestationsdiabetes kann zu Komplikationen wie übermäßigem Wachstum des Babys, Schwierigkeiten bei der Geburt und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes bei der Mutter führen.
  • Plazentaabbruch oder Plazenta-Prävia: Ein Plazentaabbruch tritt auf, wenn die Plazenta sich vor der Geburt des Babys teilweise oder vollständig von der Gebärmutterwand ablöst. Eine Plazenta-Prävia liegt vor, wenn die Plazenta den Gebärmutterhals ganz oder teilweise bedeckt. Beide Zustände können zu schweren Blutungen führen.
  • Frühgeburt: Eine Frühgeburt tritt auf, wenn das Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Frühgeborene Babys können gesundheitliche Probleme haben und eine intensivmedizinische Betreuung benötigen.
  • Wachstumsverzögerung des Babys: Manchmal kann es zu einer Verzögerung des Wachstums des Babys im Mutterleib kommen. Dies kann auf verschiedene Faktoren wie Plazentaprobleme, Infektionen oder genetische Probleme zurückzuführen sein.
  • Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie: Dies ist ein Zustand mit hohem Blutdruck, der während der Schwangerschaft auftritt, aber nicht die Anzeichen von Präeklampsie aufweist.
  • Mehrlingsschwangerschaft: Eine Schwangerschaft mit mehr als einem Baby, wie Zwillingen oder Drillingen, birgt ein erhöhtes Risiko für Komplikationen wie Frühgeburt, Wachstumsverzögerungen oder Präeklampsie.
  • Infektionen: Schwangere Frauen können anfälliger für bestimmte Infektionen sein, wie Harnwegsinfektionen, Grippe oder sexuell übertragbare Infektionen. Bestimmte Infektionen können das ungeborene Kind gefährden.
  • Geburtskomplikationen: Während der Geburt können verschiedene Komplikationen auftreten, wie Schwierigkeiten bei der Wehen, eine abnormale Position des Babys oder eine Nabelschnurumschlingung. Diese können eine medizinische Intervention erfordern.
  • Schwangerschaftsbedingte Herzprobleme: Bei einigen Frauen können bestehende Herzprobleme während der Schwangerschaft verschlimmert werden oder es können neue Probleme auftreten.
  • Psyche: Schwangere Frauen können auch psychische Komplikationen wie Angstzustände, Depressionen oder postpartale Stimmungsstörungen erleben.
Mehrlingsschwangerschaft
Mehrlingsschwangerschaft

Das müssen Sie wissen

Nicht jede Schwangerschaft verläuft mit Komplikationen. Die überwiegende Mehrheit der Schwangerschaften verläuft ohne größere Probleme. Durch eine gute pränatale Betreuung, gesunde Lebensgewohnheiten und die Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen kann das Risiko von Komplikationen verringert werden. Es ist ratsam, bei auftretenden Beschwerden oder Bedenken immer einen Arzt oder eine Hebamme aufzusuchen.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1: Auswirkungen von Präeklampsie auf die kindliche Entwicklung

Für diese Studie wurden verschiedene wissenschaftliche Datenquellen verwendet, darunter medizinische Fachzeitschriften, Forschungsberichte und Meta-Analysen. Es wurden Studien ausgewählt, die die Auswirkungen von Präeklampsie auf die kindliche Entwicklung untersuchten. Die ausgewählten Studien umfassten sowohl Langzeitbeobachtungen als auch kurzfristige Entwicklungsmaße.

Die Auswirkungen von Präeklampsie auf die kindliche Entwicklung sind vielfältig und können sich auf verschiedene Aspekte auswirken. Einige der wichtigsten Ergebnisse dieser Studie sind:

  • Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht: Präeklampsie erhöht das Risiko einer Frühgeburt und kann zu einem niedrigeren Geburtsgewicht führen. Diese beiden Faktoren können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.
  • Neurologische Probleme: Kinder, deren Mütter an Präeklampsie leiden, können ein erhöhtes Risiko für neurologische Probleme wie Entwicklungsverzögerungen, kognitive Beeinträchtigungen und Verhaltensstörungen haben.

Studie 2: Zusammenhang zwischen Diabetes während der Schwangerschaft und dem Risiko für fetale Makrosomie.

Landon, M. B., et al. (2009). A multicenter, randomized trial of treatment for mild gestational diabetes. New England Journal of Medicine, 361(14), 1339-1348.

Zusammenfassung: In dieser randomisierten, multizentrischen Studie untersuchten die Forscher den Zusammenhang zwischen Diabetes während der Schwangerschaft und dem Risiko für fetale Makrosomie. Die Studie umfasste Frauen mit mildem Gestationsdiabetes und verglich verschiedene Behandlungsansätze. Die Ergebnisse zeigten, dass eine intensivierte Behandlung des Diabetes während der Schwangerschaft das Risiko für fetale Makrosomie signifikant verringerte. Fetale Makrosomie ist eine Bedingung, bei der das Neugeborene ein überdurchschnittlich hohes Geburtsgewicht hat und mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen verbunden sein kann.

Studie 3: Einfluss von Depressionen während der Schwangerschaft auf die spätere Kindesentwicklung

Zusammenfassung: Diese Meta-Analyse untersuchte den Einfluss von Depressionen während der Schwangerschaft auf die spätere Kindesentwicklung. Die Forscher analysierten mehrere Studien zum Zusammenhang zwischen Depressionen während der Schwangerschaft und dem Risiko für Frühgeburt, geringes Geburtsgewicht und intrauterine Wachstumsrestriktion. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Assoziation zwischen Depressionen während der Schwangerschaft und einem erhöhten Risiko für diese negativen Ergebnisse. Die Studie betont die Bedeutung der Erkennung und Behandlung von Depressionen bei schwangeren Frauen, um potenzielle Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes zu minimieren.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„Ananth CV, et al. Hypertensive disorders and severe obstetric morbidity in the United States. Obstet Gynecol. 2013 Apr;121(4):814-21.
„Landon, M. B., et al. (2009). A multicenter, randomized trial of treatment for mild gestational diabetes. New England Journal of Medicine, 361(14), 1339-1348.
„Grote, N. K., et al. (2010). A meta-analysis of depression during pregnancy and the risk of preterm birth, low birth weight, and intrauterine growth restriction. Archives of General Psychiatry, 67(10), 1012-1024.