Schmerzen am Ellenbogen

Epicondylitis – Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Epicondylitis (humeri radialis) wird im Volksmund auch Tennisellenbogen genannt. Diese schmerzhafte Erkrankung schränkt die Beweglichkeit und die Lebensqualität erheblich ein. Was diese Erkrankung wirklich bedeutet, erfahren Sie hier.

Was ist eine Epicondylitis?

Die Epicondylitis ist in der Regel das Resultat regelmäßiger, wiederholter Bewegungen mit dem Arm oder der Hand, die die Sehnenansätze reizen. Um dies zu verhindern, ist es entscheidend, besonderes Augenmerk auf die Technik zu legen und gegebenenfalls präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für diese schmerzhafte Erkrankung zu minimieren. Die Symptome der Epicondylitis können variieren und sich im Laufe der Zeit verschlimmern, wenn die Belastung der Sehnen fortgesetzt wird.

Ursachen der Epicondylitis

Die Epicondylitis entsteht durch Überlastung und Mikroverletzungen in den Sehnen, die an den Epicondylen des Ellenbogens (den knöchernen Vorsprüngen) ansetzen. Die Ursachen sind:

Wiederholte Belastung und Überbeanspruchung: Die häufigste Ursache für Epicondylitis ist die wiederholte Belastung der Sehnen, die am Ellenbogen ansetzen. Dies kann beim Tennis, Golf, Gewichtheben, aber auch bei beruflichen Tätigkeiten sein. Wie dem Gebrauch von Werkzeugen oder dem Heben von schweren Gegenständen.

Falsche Technik und Haltung: Eine unsachgemäße Technik oder Haltung bei sportlichen Aktivitäten, insbesondere beim Tennis oder Golf, kann die Belastung auf die Sehnen am Ellenbogen erhöhen. Eine schlechte Schlagtechnik kann beispielsweise dazu führen, dass die Sehnen übermäßig beansprucht werden.

Muskelungleichgewicht und Schwäche: Ein Ungleichgewicht zwischen den Muskeln, die den Ellenbogen stabilisieren, kann die Sehnen zusätzlich belasten. Wenn bestimmte Muskeln im Unterarm schwächer sind als andere, wird die Belastung auf die Sehnen erhöht.

Alter und Geschlecht: Epicondylitis tritt häufiger bei Menschen im mittleren Alter auf und kann in einigen Fällen geschlechtsspezifisch sein. Männer sind häufiger betroffen.

Arbeitliche Faktoren: Bestimmte berufliche Tätigkeiten, die wiederholte Hand- oder Armaktivitäten erfordern, können das Risiko für Epicondylitis erhöhen. Dazu gehören Tätigkeiten im Bauwesen, in der Landwirtschaft, im Handwerk oder in Büroarbeiten, die viel Tastaturarbeit beinhalten.

Genetische Veranlagung: Es wird vermutet, dass genetische Faktoren möglich sind. Einige Menschen haben mutmaßlich eine genetische Prädisposition für Sehnenerkrankungen.

Muskuläre Dysbalancen: Eine Ungleichheit in der Stärke und Flexibilität der Muskeln im Unterarm und der umliegenden Regionen kann die Sehnen am Ellenbogen überlasten. Dies kann durch unzureichendes Aufwärmen, Dehnen oder unangemessenes Training verursacht werden.

Alter und Abnutzung: Mit zunehmendem Alter werden Sehnen tendenziell weniger elastisch und widerstandsfähig, was das Risiko für Epicondylitis erhöhen kann. Dies ist eine natürliche Alterserscheinung.

Übergewicht: Übergewicht kann die Belastung auf die Gelenke und Sehnen im Arm erhöhen und somit das Risiko für eine Epicondylitis.

Rauchen: Das Rauchen kann die Durchblutung und den Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigen, was die Heilung von Verletzungen und Schäden an den Sehnen erschweren kann.

Systemische Erkrankungen: Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis oder Gicht, können das Risiko für Epicondylitis erhöhen, da sie Entzündungen und Schäden an den Sehnen eventuell begünstigen.

Epicondylitis tritt häufiger bei Menschen im mittleren Alter
Epicondylitis tritt häufiger bei Menschen im mittleren Alter auf

Die Symptome der Epicondylitis

Die Symptome der Epicondylitis sind schmerzhaft und können die Beweglichkeit des Arms und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Hier sind die häufigsten Symptome:

Schmerzen am Ellenbogen: Ein charakteristisches Symptom der Epicondylitis sind Schmerzen, die sich am äußeren Ellenbogen (Tennisellenbogen) oder am inneren Ellenbogen (Golferellenbogen) manifestieren. Diese Schmerzen können sich allmählich entwickeln und variieren in ihrer Intensität von leicht bis stark.

Schmerzen beim Greifen: Das Greifen und Halten von Gegenständen, hauptsächlich wenn sie schwer sind oder eine kräftige Griffkraft erfordern, kann schmerzhaft und schwierig sein.

Schmerzen bei Handbewegungen: Bestimmte Bewegungen des Handgelenks und des Arms können Schmerzen auslösen. Dazu gehören das Heben, Drehen oder Bewegen des Unterarms.

Schwäche im Arm: Betroffene Personen können eine allgemeine Schwäche im betroffenen Arm spüren. Dies kann selbst leichtere Aufgaben, wie das Tragen einer Einkaufstasche oder das Anheben von Tassen, Schwierigkeiten bereiten.

Schmerzen beim Strecken des Handgelenks: Das Strecken des Handgelenks, insbesondere gegen Widerstand, kann Schmerzen verursachen. Auch Aktivitäten wie dem Ziehen einer Türklinke oder dem Schreiben mit einem Stift. 

Aktivitäten, die den Ellenbogen beanspruchen: Die Schmerzen verstärken sich typischerweise während oder nach Aktivitäten, die den Ellenbogen und das Handgelenk stark beanspruchen. Dazu gehören Sportarten wie Tennis oder Golf, aber auch berufliche Tätigkeiten, die wiederholte Handbewegungen erfordern.

Steifigkeit: Betroffene klagen oft morgens nach dem Aufwachen über Steifheit im betroffenen Arm.

 Behandlung der Epicondylitis

Die Behandlung der Epicondylitis, sei es Tennisellenbogen oder Golferellenbogen, kann je nach Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten variieren. Hier sind einige der gängigen Behandlungsmöglichkeiten:

Ruhe und Schonung: Die erste und wichtigste Maßnahme bei der Behandlung von Epicondylitis ist die Schonung des betroffenen Arms. Das bedeutet, Aktivitäten zu vermeiden, die die Schmerzen verschlimmern. So können sich die betroffenen Sehnen erholen.

Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann spezielle Übungen und Techniken anwenden, um die Muskulatur und Sehnen im Unterarm zu stärken und die Beweglichkeit des Ellenbogens zu verbessern. Diese Übungen können die Heilung zu fördern und die Schmerzen zu lindern.

Eis und entzündungshemmende Medikamente: Das Auftragen von Eis auf den betroffenen Bereich kann Schmerzen und Entzündungen reduzieren. Entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen können ebenfalls verschreibungsfrei eingenommen werden.

Bandagen und Schienen: Das Tragen von speziellen Ellenbogenbandagen oder Schienen kann den Ellenbogen stabilisieren und die Belastung auf die betroffenen Sehnen verringern. So werden die Schmerzen während der Aktivitäten gelindert.

Injektionen: In einigen Fällen kann ein Arzt entzündungshemmende Kortison-Injektionen in den betroffenen Bereich verabreichen. So werden Schmerzen und Entzündungen verringert.

Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Dies ist eine nicht-invasive Therapie, bei der hochenergetische Stoßwellen auf den betroffenen Bereich gerichtet werden. ESWT kann die Durchblutung und den Heilungsprozess fördern.

Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, in denen konservative Maßnahmen nicht wirksam sind, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden.

Injektion in das Ellenbogengelenk
Injektion in das Ellenbogengelenk

Wie lange dauert die Besserung einer Epicondylitis?

Die Besserung bei Epicondylitis braucht Zeit und Geduld. Entscheidend ist die Einhaltung der empfohlenen Behandlungsmaßnahmen. In einigen sehr schweren Fällen kann die Rehabilitation mehrere Monate dauern. Zudem ist die Prävention ein wichtiger Aspekt, um Rückfälle zu vermeiden. Dazu gehören die Aufrechterhaltung einer guten Technik bei sportlichen Aktivitäten, das Tragen geeigneter Ausrüstung und das Training zur Stärkung der Muskulatur und Sehnen im Arm. Bei anhaltenden oder schweren Beschwerden ist es ratsam, einen Arzt oder Spezialisten zu konsultieren, um die beste Vorgehensweise für die individuelle Situation zu bestimmen.

Das müssen Sie wissen

Präventive Maßnahmen wie eine korrekte Technik, das Tragen geeigneter Ausrüstung und das gezielte Training können das Risiko für diese Erkrankung minimieren. Bei anhaltenden Schmerzen oder anderen Symptomen ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Das sagt die Wissenschaft

Studie 1: „Effektivität der Physiotherapie bei der Behandlung von Epicondylitis“ Autor(en): Buchner M, Zeifang F, Schiltenwolf M. „Effektivität der Physiotherapie bei Epicondylitis“, „Epicondylitis-Behandlung Physiotherapie“.

Studie 2: „Langzeitergebnisse nach chirurgischer Behandlung von Tennisellenbogen“ Autor(en): Shiri R, Viikari-Juntura E, Varonen H, Heliövaara M. Langzeitergebnisse chirurgische Behandlung Tennisellenbogen“, „Surgery for Tennis Elbow Long-term Outcomes“.

Studie 3: „Ursachen und Risikofaktoren für die Entwicklung von Golferellenbogen“ Autor(en): Walker-Bone K, Palmer KT, Reading I, Coggon D, Cooper C. „Ursachen Golferellenbogen“, „Risikofaktoren Entwicklung Golferellenbogen“.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„Der Orthopäde. 2003 Nov;32(11):1078-86.
„The Journal of Bone and Joint Surgery. American Volume. 2007 Jul;89(7):1455-8.
„Occupational Medicine (Oxford, England). 2008 Mar;58(2):150-5.