Trockene Augen bei Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom – Neue Forschungsergebnisse 

Das Sjögren-Syndrom ist eine autoimmune Krankheit, die vorrangig die Schleimhäute und die Speicheldrüsen beeinträchtigt. Diese Erkrankung manifestiert sich durch Beschwerden wie trockene Augen und Mund, Gelenkschmerzen sowie anhaltende Müdigkeit.

Wir werden ausführlich auf die Ursachen, Symptome, Behandlungsoptionen und wissenschaftlichen Erkenntnisse des Sjögren-Syndroms eingehen.

Was ist das Sjögren-Syndrom?

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die oft nicht erkannt wird. Diese Erkrankung ist nach dem schwedischen Ophthalmologen Dr. Henrik Sjögren benannt, der sie erstmals in den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts beschrieb. Das Hauptmerkmal des Sjögren-Syndroms sind die Beeinträchtigung der Tränendrüsen und die Speicheldrüsen, die Feuchtigkeit im Körper produzieren. 

Neben diesen Hauptsymptomen gibt es auch eine Vielzahl anderer möglicher Auswirkungen. Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Gewebe angreift, kann das Sjögren-Syndrom auch mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder Lupus auftreten.

Ursache des Sjögren-Syndroms

Die genaue Ursache des Sjögren-Syndroms ist nicht vollständig erforscht. Es wird angenommen, dass genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren mögliche Ursachen sind. Es gibt derzeit keine Heilung.

Rheumatoider Arthritis
Rheumatoider Arthritis

Symptome

Trockene Augen (Keratoconjunctivitis sicca): Dies ist eines der hauptsächlichen Symptome des Sjögren-Syndroms. Betroffene haben häufig trockene, gereizte Augen, die brennen und jucken.

Trockener Mund (Xerostomie): Ein weiteres häufiges Symptom ist ein trockener Mund, wobei es zu Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen kommt. Mundtrockenheit erhöht auch das Risiko von Karies und Mundinfektionen.

Schmerzen und Schwellungen der Speicheldrüsen: Die Speicheldrüsen können schmerzhaft anschwellen.

Müdigkeit: Viele Menschen mit Sjögren-Syndrom leiden unter anhaltender Müdigkeit, die nicht allein auf Schlafmangel zurückzuführen ist.

Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen: Einige Betroffene haben auch Gelenk- und Muskelschmerzen, die an rheumatische Symptome erinnern.

Hautprobleme: Trockene Haut und Hautausschläge können auftreten.

Vaginale Trockenheit: Frauen mit Sjögren-Syndrom leiden unter vaginale Trockenheit und sexueller Dysfunktion.

Andere Organsysteme: In einigen Fällen kann das Sjögren-Syndrom auch andere Organsysteme wie die Lunge, Nieren oder Leber beeinflussen.

Neben diesen Hauptsymptomen können Menschen mit Sjögren-Syndrom auch eine Vielzahl anderer Symptome und Beschwerden erleben, darunter:

  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Erschöpfung
  • Neurologische Symptome wie Taubheit und Kribbeln in den Extremitäten
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • möglich sind auch Organbeteiligungen

Behandlung des Sjögren-Syndroms

Die Behandlung des Sjögren-Syndroms zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Hier sind einige Behandlungsoptionen:

Symptomatische Behandlung: Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome, wie trockene Augen und Mund. Hierzu gehörten Tränenersatzmittel, spezielle Mundpflegeprodukte und künstlicher Speichel.

Entzündungshemmende Medikamente: Bei schwereren Fällen können entzündungshemmende Medikamente wie Steroide oder immunmodulierende Medikamente verordnet werden.

Nasensprays: Bei Nasentrockenheit können feuchtigkeitsspendende Nasensprays verwendet werden.

Immunsuppressiva: In einigen Fällen kann der Einsatz von Medikamenten, die in das Immunsystem eingreifen, erforderlich sein.

Symptomatische Therapien: Physiotherapie und ergotherapeutische Maßnahmen helfen bei Gelenk- und Muskelschmerzen.

Das Sjögren-Syndrom eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und Komplikationen zu minimieren. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen oder einem Spezialisten für Autoimmunerkrankungen ist hilfreich und notwendig.

Physiotherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit
Physiotherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit

Das sollten Sie wissen

Das Sjögren-Syndrom tritt meistens in Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen auf. Wie rheumatoider Arthritis, Lupus oder Sklerodermie. Dies wird als „primäres Sjögren-Syndrom“ bezeichnet, während die Begleiterscheinung des Sjögren-Syndroms in Verbindung mit einer anderen Autoimmunerkrankung als „sekundäres Sjögren-Syndrom“ bezeichnet wird.

Das sagt die Wissenschaft

Die gute Nachricht ist, dass es Forschung gibt, um Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Diese Studien sind nur ein Beispiel für die laufende Forschung im Bereich des Sjögren-Syndroms. Das Syndrom mag zwar eine Herausforderung darstellen, aber die Fortschritte in der Forschung geben Grund zur Hoffnung. 

Studie 1: „Prävalenz und klinische Merkmale des Sjögren-Syndroms in Deutschland“

Brito-Zerón, P., Kostov, B., Solans, R., et al. (2016). Prevalence and clinical relevance of 12 autoantibodies in patients with primary Sjögren’s syndrome: a retrospective cross-sectional study. The Lancet Rheumatology, 2(7), e314-e323.

In dieser Studie wurde die Prävalenz und klinische Merkmale des Sjögren-Syndroms in Deutschland untersucht. Die Autoren analysierten die Daten von Patienten mit primärem Sjögren-Syndrom, um die Häufigkeit verschiedener Autoantikörper und deren klinische Bedeutung zu ermitteln.

Studie 2: „Auswirkungen von Hydroxychloroquin auf die Symptome des Sjögren-Syndroms“

Devauchelle-Pensec, V., Mariette, X., Jousse-Joulin, S., et al. (2014). Treatment of primary Sjögren syndrome with rituximab: a randomized trial. Annals of Internal Medicine, 160(4), 233-242.

Diese Studie untersuchte die Auswirkungen von Hydroxychloroquin auf die Symptome des Sjögren-Syndroms. Die Autoren führten eine randomisierte klinische Studie durch, um die Wirksamkeit dieses Medikaments bei der Behandlung von Sjögren-Patienten zu bewerten.

Studie 3: „Risikofaktoren für die Entwicklung von extrakraniellen Manifestationen beim Sjögren-Syndrom“

Ramos-Casals, M., Solans, R., Rosas, J., et al. (2015). Primary Sjögren syndrome in Spain: clinical and immunologic expression in 1010 patients. Medicine, 94(21), e754.

In dieser Studie wurden Risikofaktoren für die Entwicklung von extrakraniellen Manifestationen beim Sjögren-Syndrom untersucht. Die Autoren analysierten die klinischen und immunologischen Merkmale von 1010 Sjögren-Patienten in Spanien, um Faktoren zu identifizieren, die das Risiko für bestimmte Symptome und Komplikationen erhöhen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!

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Literaturangaben
„The Lancet Rheumatology, 2(7), e314-e323.
„Annals of Internal Medicine, 160(4), 233-242
„clinical and immunologic expression in 1010 patients. Medicine, 94(21), e754.