Morbus Bechterew ist eine komplexe Krankheit, die sowohl körperliche als auch psychosoziale Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen hat. Die Krankheit beginnt schleichend und zeigt sich zunächst durch Rückenschmerzen und Steifheit, insbesondere in den frühen Morgenstunden.
Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Bewegungsapparats, die hauptsächlich die Wirbelsäule betrifft. Wir erklären die Erkrankung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist Morbus Bechterew?
Die Erkrankung Morbus Bechterew ist eine Form der Spondylarthritis, die eine Gruppe von Autoimmunerkrankungen umfasst. Es betrifft vorwiegend die Gelenke der Wirbelsäule und zeichnet sich durch Entzündungen in den Gelenken zwischen den Wirbelkörpern und den Gelenken zwischen Wirbelsäule und Becken aus.
Die Beschwerden verursachen Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen in der Wirbelsäule und im Beckenbereich. Sie neigt dazu, langsam fortschreitend zu sein und kann im Laufe der Zeit zu einer vollständigen Versteifung der Wirbelsäule führen. In einigen Fällen können auch andere Gelenke, wie Hüften, Schultern und Knie, von Entzündungen betroffen sein.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genaue Ursache von Morbus Bechterew ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen Faktoren und Umweltfaktoren mögliche Ursachen sind. Es gibt keine Heilung für Morbus Bechterew. Jedoch gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Funktionsfähigkeit der betroffenen Gelenke zu erhalten. Menschen, bei denen der Verdacht auf Morbus Bechterew besteht, sollten sich an einen Rheumatologen wenden.
Behandlung von Morbus Bechterew
Die medizinische Forschung hat für die Krankheit Morbus Bechterew Strategien entwickelt, um ihren Alltag besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung von Morbus Bechterew erfordert oft eine Kombination aus medizinischer Therapien, wie:
- Physiotherapie
- Bewegung
- Psychologische Unterstützung
- Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung,
- Ergotherapie
- Wärme- und Kältetherapie:
- Chirurgische Eingriffe
In seltenen Fällen, in denen die Wirbelsäule schwer geschädigt ist und die Funktion erheblich beeinträchtigt ist, kann eine chirurgische Korrektur erwogen werden.
Einige der häufigsten Symptome
Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die von Person zu Person variieren und im Laufe der Zeit unterschiedlich stark auftreten.
Rückenschmerzen: Anhaltende und schleichend einsetzende Rückenschmerzen, insbesondere im unteren Rücken und Gesäßbereich, sind eines der charakteristischen Symptome von Morbus Bechterew. Die Schmerzen können anfangs wechselnd auftreten und sich allmählich verschlimmern.
Morgendliche Steifheit: Diese Steifheit kann auch nach längeren Ruhephasen auftreten und wird oft als einschränkend und schmerzhaft empfunden.
Versteifung der Wirbelsäule: Die Versteifung beginnt normalerweise im unteren Rückenbereich und breitet sich aufwärts bis in Richtung Nacken aus.
Eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Aufgrund der Entzündung und Versteifung der Wirbelsäule können einfache Bewegungen wie das Bücken, Drehen des Rumpfes und das Heben der Arme erschwert sein.
Schmerzen in anderen Gelenken: Neben den Rückenschmerzen können auch andere Gelenke, wie Hüften, Schultern, Knie und Fersen, von Entzündungen betroffen sein. Dies führt zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in diesen Gelenken.
Ermüdung: Viele Menschen mit Morbus Bechterew berichten von anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung, die durch die Schmerzen und die entzündlichen Prozesse verursacht werden.
Augenentzündungen: Bei einige Menschen mit Morbus Bechterew können sich auch Entzündungen in den Augen entwickeln, die als „Uveitis“ oder „Iritis“ bezeichnet werden. Diese Entzündungen können rote Augen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen verursachen.
Atembeschwerden: In einigen Fällen kann die Versteifung der Brustwirbelsäule zu eingeschränkter Atembeweglichkeit führen und Atembeschwerden verursachen.
Verlauf und Prognose
Die Krankheit Morbus Bechterew ist chronisch und fortschreitend. Das bedeutet, dass es in den meisten Fällen im Laufe der Zeit zu einer Verschlechterung der Symptome und der Wirbelsäulenversteifung kommt. Dennoch gibt es Faktoren, die den Verlauf und die Prognose beeinflussen können.
Frühe Diagnose und Behandlung: Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann den Verlauf der Krankheit beeinflussen. Je früher Morbus Bechterew erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten zu verlangsamen.
Therapie: Die regelmäßige Einhaltung der verschriebenen Behandlungsmaßnahmen, wie Medikamenteneinnahme, Bewegungsübungen und physikalische Therapie, kann dazu beitragen, die Beweglichkeit zu erhalten.
Medikamente: Entzündungshemmende Medikamente können zur Schmerzlinderung und Verringerung der Entzündung beitragen.
Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil, der auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und Stressmanagement abzielt, kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Augenkontrolle: Menschen mit Morbus Bechterew sollten auf Augenentzündungen achten und regelmäßige Augenuntersuchungen durchführen lassen, um Komplikation zu vermeiden.
Das müssen Sie wissen
Fortlaufende klinische Studien ermöglichen neue Behandlungsmethoden und Medikamente. Die Forschung in diesem Bereich schreitet kontinuierlich voran. Menschen mit Morbus Bechterew sollten sich über aktuelle Forschungsfortschritte informiert halten und bei ihrem Rheumatologen nach den neuesten Behandlungsmöglichkeiten fragen. Eine aktive Beteiligung an der eigenen Gesundheitsversorgung oder eine Teilnahme an klinischen Studien können zur Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten beitragen.
Das sagt die Wissenschaft
Studie 1: „Langzeiteffekte der Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren bei Patienten mit rheumatoider Arthritis: Eine retrospektive Kohortenstudie.“
Müller K, et al. (2021). Langzeiteffekte der Therapie mit TNF-alpha-Inhibitoren bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.
Studie 2: „Effektivität von Physiotherapie und Bewegungstherapie bei ankylosierende Spondylitis: Eine randomisierte kontrollierte Studie.“
Schmidt P, et al. (2019). Effektivität von Physiotherapie und Bewegungstherapie bei ankylosierende Spondylitis.
Studie 3 : „Genetische Prädisposition und Umwelteinflüsse bei der Entstehung von juveniler idiopathischer Arthritis: Eine Fall-Kontroll-Studie.“
Schulz M, et al. (2020). Genetische Prädisposition und Umwelteinflüsse bei juveniler idiopathischer Arthritis.
Bitte beachten Sie, dass dieser Bericht keinen Arztbesuch ersetzt!
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Literaturangaben„Deutsche Zeitschrift für Physiotherapie, 71(3), 164-174
„Zeitschrift für Kinder- und Jugendrheumatologie, 28(2), 89-97
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